Die häufigsten Ängste bei Hunden und wie man ihnen begegnet!
Die fünf häufigsten Ängste bei Hunden
Unsere Hunde können, wie wir Menschen, unter verschiedenen Ängsten leiden. Diese Ängste können ihren Alltag stark beeinträchtigen und das Zusammenleben mit ihren menschlichen Familien erschweren. In diesem Artikel beleuchte ich die häufigsten Ängste bei Hunden und gebe erste Einblicke, wie man ihnen effektiv begegnen kann.
Angst beim Hund
1. Trennungsstress – die Angst vor dem Alleinsein
Trennungsstress ist eine der häufigsten Ängste bei Hunden. Hunde mit Trennungsstress zeigen oft Verhaltensprobleme, wenn sie alleine gelassen werden. Diese können von Zerstörungswut über anhaltendes Bellen bis hin zu Unsauberkeit reichen. Viele Hunde mit Trennungsstress leiden aber auch “still”, was es für die Hundebesitzer sehr schwer macht, diese “Angst” zu erkennen.
Ursachen und Symptome
Trennungsstress kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, z.B.:
- Veränderung des täglichen Umfelds
- Verlust eines Familienmitglieds
- Mangelnde Sozialisierung im Welpenalter
- u.v.m.
Häufig geht plötzlich auftretender Trennungsstress einher mit gesundheitlichen Problemen, insbesondere Schmerzen.
Symptome sind u.a.:
- Unruhe und Nervosität, wenn die Bezugspersonen das Haus verlassen
- Exzessives Bellen oder Heulen
- Zerstörerisches Verhalten
- Nicht fressen / trinken können
- Stundenlang vor der Haustür liegen
- u.v.m.
Damit Trennungsangst erst gar nicht entsteht hilft u.a.:
- Eine langsame Gewöhnung an das Alleinsein
- Einsatz von beruhigenden Spielobjekten
- Kleidung überlassen, die nach dem Besitzer riecht
- Entspannungstraining als Vorbereitung für das Alleinsein
- Training mit kurzen Trennungsphasen, die allmählich verlängert werden
Hat sich schon ein Trennungsstress entwickelt, sollte so schnell wie möglich an dieser Thematik gearbeitet werden, am Besten mit einer Trainerin, die Erfahrung in diesem Bereich vorweisen kann!!!
2. Angst vor lauten Geräuschen
Viele Hunde (insbesondere bei Hütehunde) haben Angst vor Geräuschen wie Donner, Feuerwerk oder lauten Maschinen. Das kann zu panischem Verhalten und extremer Angst führen.
Ursachen und Symptome
Geräuschangst kann durch
- Schlechte Erfahrungen
- Plötzliche auftretende Geräusche
- schlechte Lebensumstände
- u.v.m.
entstehen.
Symptome sind u.a.:
- Zittern und Verstecken
- Heftiges Hecheln
- Fluchtversuche
Lösungen und Training
Strategien zur Bewältigung dieser Angst sind z.B.:
- Desensibilisierungstraining
- Einsatz von beruhigenden Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln (nur nach Absprache mit einem Verhaltenstierarzt / einer Verhaltenstierärztin)
- Schaffung eines sicheren Rückzugsorts im Haus
3. Angst vor anderen Hunden
Hunde können aus den verschiedensten Gründen Angst vor Artgenossen entwickeln und vermehrt unerwünschtes Verhalten in Begegnungssituationen zeigen.
Ursachen und Symptome
Angst vor anderen Hunden kann z.B. ausgelöst werden durch:
- Negative Interaktionen mit anderen Hunden in sensiblen Entwicklungsphasen
- Traumatische Erlebnisse
- Mangelnde Sozialisation
Symptome sind z.B.:
- Aggressives Verhalten
- Vermeiden von Begegnungen
- “Einfrieren” in Begegnungssituationen
Lösungen und Training
Um diese Angst zu überwinden hilft u.a.:
- Gut angeleitete Begegnungssituationen
- Langsames Annähern an andere Hunde in kontrollierten Umgebungen
- Ein gut strukturiertes “Begegnungstraining” und / oder “Social Walk” (Gruppentraining)
Wichtige Fragen
4. Angst vor Fremden
Hunde, die nicht ausreichend auf Menschen sozialisiert wurden, können Angst vor fremden Menschen entwickeln. Dies zeigt sich oft in unsicherem und / oder aggressivem Verhalten gegenüber Menschen.
Ursachen und Symptome
Die Angst vor Fremden kann auf folgende Faktoren zurückzuführen sein:
- Mangelnde Sozialisation im Welpenalter
- Schlechte oder keine Erfahrungen mit Menschen
Symptome sind z.B.:
- Verstecken oder Rückzug
- Knurren oder Bellen
- Aggressives Verhalten
Lösungen und Training
Effektive Maßnahmen beinhalten:
- Langsame und positive Verknüpfungen mit Menschen
- Belohnungsbasiertes Training
- Regelmäßiger Kontakt mit verschiedenen Menschen in einer sicheren Umgebung
5. Angst vor bestimmten Umgebungen oder Gegenständen
Manche Hunde entwickeln spezifische Ängste vor bestimmten Umgebungen, wie Tierarztpraxen, oder vor bestimmten Gegenständen, wie Staubsaugern.
Ursachen und Symptome
Diese Ängste können durch:
- Traumatische Erlebnisse
- Fehlende Gewöhnung
ausgelöst werden.
Symptome sind z.B.:
- Die Verweigerung, bestimmte Orte zu betreten
- Panisches Verhalten
- Zittern und Rückzug