Calle kam bereits mit einer Vorgeschichte zu mir: Trotz des regelmäßigen Besuchs einer Hundeschule wurde er zunehmend verschlossener, in sich gekehrter und schwerer zu händeln. In der damaligen Hundeschule wurde mit Druck und Zwang gearbeitet – Methoden, die seine Unsicherheit noch verstärkten. Beim ersten Treffen lag Calle ganze 75 Minuten angespannt neben seiner Bezugsperson, ohne sich zu bewegen. Dieses Verhalten war kein Ausdruck von Ruhe, sondern von erlernter Hilflosigkeit. Ihm war beigebracht worden, sich über Leinenzug und Fixierung „hinzulegen“ und stillzuhalten – ein vermeintliches „Training“, das seine Bedürfnisse und Emotionen vollständig überging. Die Familie hatte keine Hundeerfahrung und folgte zunächst gutgläubig den Empfehlungen der Trainer.
Doch mit der Zeit wuchs das Unbehagen: Calle reagierte in Hundebegegnungen zunehmend auffällig, vor allem gegenüber Rüden. Mehrere negative Erlebnisse – darunter Beißvorfälle durch größere Hunde – führten zu einem deutlichen Vertrauensverlust. Die Situation wurde zusätzlich erschwert, weil die Halterin selbst Angst vor fremden Hunden hatte. Als sie zu mir kamen, war klar: Zuerst musste Vertrauen wachsen – auf beiden Seiten.
Im Mittelpunkt stand zunächst das Wiederherstellen einer Beziehung, die auf Vertrauen statt Kontrolle basiert. Wir begannen mit einfachen, positiv aufgebauten Übungen, die Calle Wahlmöglichkeiten gaben und ihm halfen, seine Umgebung aktiv wahrzunehmen. Die Familie lernte, Körpersprache richtig zu deuten und frühzeitig auf Anzeichen von Stress oder Unsicherheit zu reagieren. So konnten sie vermeiden, dass Situationen eskalierten.
Parallel unterstützten wir Calle über gezielte Begegnungstrainings, angeleitete Social Walks und kleinschrittige Beschäftigungseinheiten, die seine Lebensfreude wieder weckten. Auch gesundheitliche Themen begleiteten uns immer wieder – sie machten den Weg holprig, aber die Familie blieb engagiert und lernbereit. Mit der Zeit lernte Calle, dass seine Menschen ihn verstehen und ihm Sicherheit geben. Das aversive Training wurde vollständig ersetzt durch positive, bedürfnisorientierte Arbeit.
Heute ist Calle ein aufgeschlossener, lernfreudiger Hund, der trotz seiner Vorgeschichte wieder Freude am Leben zeigt. Er braucht im Alltag weiterhin Unterstützung, aber seine Familie kann ihn nun sicher führen und ihm in schwierigen Situationen Halt geben. Calle nimmt regelmäßig am Social Walk teil, besucht Beschäftigungs- und Physiokurse und ist zu einem geliebten Begleiter geworden, der endlich wieder Vertrauen zu Menschen fassen konnte – weil sie ihn verstehen.
Gemeinsam bauen wir es wieder auf – Schritt für Schritt, mit Geduld, Wissen und Herz. Vereinbare jetzt dein Erstgespräch.
"Durch das positive, an den Bedürfnissen des Hundes orientierte Training ist Calle aufgeschlossen und für uns zu einem tollen Begleiter geworden. Ulrike Schöttler versteht es, Hunde in ihrem Verhalten zu lesen, und findet durch ihr umfangreiches Fachwissen immer eine Lösung – selbst für die größten Herausforderungen."
Zitat der Halter